Historische Entwicklung des Landmaschinenbaus
Obergurig

Historie 1856 bis 1927                                                                                   zurück

1856: Friedrich August Raussendorf kauft in Klein Boblitz eine Maschinenbauwerkstätte zur Herstellung landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte. 1888 eröffnet der Sohn August Raussendorf eine Bau- und Möbeltischlerei; hergestellt werden speziell Holzgestelle für Einbaudreschmaschinen und für Häckselmaschinen, die größtenteils an den väterlichen Betrieb geliefert werden. 1889 Hermann Raussendorf wird geboren. Es kommen noch weitere 5 Geschwister hinzu. Hermann Raussendorf entwickelt 1906 eine Strohpresse für eine schmale Tenne. Dazu mußte er die Presse auf den Kopf stellen; somit wurde auch eine kürzere Baulänge erreicht. Bei der weiteren Entwicklung kam der Gedanke hinzu, den auf Rollen laufenden Presskolben durch einen um einen Punkt schwingenden Kolben zu ersetzen. Die erste Serie Schmalstrohpressen in Schwingkolbenbauart wird 1909 hergestellt.


Hermann Raussendorf vor der erste Serie Schwingkolbenprese

Die erste Selbstbindepresse wurde 1911 entwickelt. Die Belegschaft betrug im Jahre 1913 26 Leute. Im Jahre 1914 wird die 1000ste Raussendorf- Fallschwing-Kolben- Strohpresse hergestellt. 1922 wurde ein Patent erteilt, welches den Beginn der Leichtbauweise markiert.


Das Prinziep der gekreuzten Blechwände

Anstelle der damals üblichen Profilstähle für die Seitenwände der Presse, wie Doppel-T, T-Winkel- und U-Formen, wurden zwei sich kreuzende und gekantete Stahlplatten verwendet. Nach dem Ingenieurstudium beginnt 1924 der Bruder vom Hermann, Ing. Gerhard Raussendorf seine Tätigkeit im Werk. Er meldet einen Bindefinger, der ohne Hilfsteile, nur durch die besondere Formgebung, vor allem auch bei ungleichstarken Garn, arbeitet, zum Patent an. Der „GR-Allesknoter“ begründete seinen legendären Ruf und wird heute noch (2009) gefertigt.


Der legendäre "Allesknoter"

1925 wird die 5000ste Raussendorf-Strohpresse ausgeliefert. Diese Pressenbauart fand sehr großen Anklang, so dass die Fertigung von 1924 bis 1927 jährlich um 100% gesteigert werden konnte. Hermann Raussendorf kauft 1927 ein stillgelegtes Werk der Vereinigten Bautzener Papierfabriken in Singwitz. Dort beginnt dann auch der Dreschmaschinenbau.


Eine ehemalige Papierstreicherei wird Raussendorf Maschinenfabrik